
Selbstverständnis unserer Gemeinde
Freie evangelische Gemeinden gehören in Deutschland zu den sogenannten klassischen Freikirchen. Die erste Gemeinde wurde 1854 in Elberfeld-Barmen gegründet. In Frankreich und in der Schweiz gab es vorher schon solche Gemeinden. 1874 kam es zu einer Vereinigung von „freien evangelischen Gemeinden und Abendmahlsgemeinschaften“, aus der dann später der Bund FeG (KdöR) hervorging, zu dem auch die Gemeinde in Hommertshausen gehört.
Das „frei“ in unserem Namen bedeutet vor allem: befreit und freiwillig.
Grundlegend ist die Erfahrung, dass sich Gott in seinem Sohn Jesus Christus den Menschen ohne Bedingungen zuwendet, das ist die „freie“, d.h. ungeschuldete Gnade. Wer diese Liebe Gottes im Glauben erwidert, der erfährt Befreiung von Schuld, und er wird zu einem neuen Leben befreit.
Als Freie evangelische Gemeinden sind wir unabhängig vom Staat. Unsere Arbeit wird ausschließlich durch die freiwilligen Gaben und Spenden von Freunden und Mitgliedern getragen. Jeder ist herzlich eingeladen, sich mit seinen Gaben und Fähigkeiten freiwillig in die Gemeindearbeit mit einzubringen.
Mit dem Wort „evangelisch“ betonen wir, dass das Evangelium von Jesus Christus unsere Mitte ist. Mit vielen anderen evangelischen Kirchen und Freikirchen teilen wir das Erbe der Reformation, dass die Rettung allein durch Jesus Christus möglich ist. Sie geschieht allein aus Gnade, und diese Rettung wird allein im Glauben angenommen. Das alles erfahren wir allein auf der Grundlage der Heiligen Schrift.
Wer an Jesus Christus glaubt, der gehört zu seiner Gemeinde. In unseren Gottesdiensten loben und preisen wir Gott, unseren Herrn. Wir hören auf sein Wort, erleben Gemeinschaft und möchten füreinander einstehen und uns gemeinsam für das Wohl der Menschen und dieser Welt einsetzen.
Alle Menschen sind in unserer Gemeinde herzlich willkommen. Alle sollen erfahren, dass sie von Gott geliebte Menschen sind, unabhängig von nationaler oder sozialer Herkunft, Sprache, politischer Anschauung und auch unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung.
Wir sind uns bewusst, dass dieses in der Vergangenheit oft nicht beachtet wurde. In der Vergangenheit haben vor allem homosexuell empfindende Menschen Ablehnung und Ausgrenzung erfahren, auch in Freien evangelischen Gemeinden.
Wir setzen uns dafür ein, dass in unserer Mitte jede Form von Respektlosigkeit und Abwertung keinen Raum hat. Menschen, die homosexuell empfinden, können in unseren Gemeinden auf ihren Glauben hin getauft werden, Mitglied sein und sich mit ihren Gaben einbringen.
Wir sind und bleiben auf die Liebe Gottes angewiesen, und so wollen wir einander in dieser Liebe begegnen und gegenseitig tragen.